Schminki-schminki

Im Internet findet man alle erdenklichen Makeup-Styles, sogenannte "Looks". Bestimmt sind eine Millionen Tutorials online in Form von Youtubevideos. Diese sind so kinderleicht erklärt, dass sie nahezu jeder nachschminken kann. 

 

Aber was sind eigentlich “Looks”?

Das Wort “Look” ist für mich ein Begriff, der mir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Ich werde aber hin und wieder von Leuten, die nicht so tief in die Makeup-Welt eingetaucht sind, gefragt: “Was ist denn eigentlich ein Look?”

 

Ein Look ist die farbliche und förmliche Gestaltung, sprich die “Komposition” der Gesichtsmalerei. 

Man erstellt hierfür ein Konzept mit den Farben, Formen, Texturen und Finishes, die in die Komposition eingebracht werden und somit ein malerisches, harmonisches Gesamtbild ergeben sollen.

 

Es gibt so viele Fragen, denen ich mich stelle, wenn ich einen spezifischen Look erschaffen möchte:

 

Welches Thema möchte ich bearbeiten? 

Was inspiriert mich? 

Was bewegt mich zu dieser Farbe? Warum diese und nicht die andere?

Welche Stimmung soll das Gesamtwerk erzielen?

Welches Gefühl wird in mir ausgelöst, wenn ich gerade die Farben an mir selbst tragen würde? 

Und mir als Makeup Artist brennt es besonders auf den Nägeln: In welcher Rolle soll sich mein Modell wiederfinden, wenn es in den Spiegel schaut?

 

Nach dem Brainstorming male ich mit Puder und Aquarellfarben auf mein Facechart (einer Art Blanko-Vorlage mit der Abbildung eines menschlichen Gesichts), um meine Vision aufs Papier zu bringen.

Dann erst übertrage ich meine Kreation auf ein menschliches Gesicht.

 

Wenn man seinen eigenen Look finden möchte, sollte man weniger Trends folgen bzw. sich von Modefarben abhängig machen, sondern sich eher auf das konzentrieren, womit man sich selbst identifiziert.

Auch ich trage gerne am liebsten Farben, die zu meiner Persönlichkeit passen. Auch wenn dies bedeutet, dass ich knallblauen Lidschatten und quietschpinke Lippen dazu kombiniere!

 

Makeup ist also mehr als nur “schminki-schminki”.

Wie ihr seht, steckt also, wie in jedem Handwerk oder besser gesagt “Kunstwerk”, eine umfangreiche, konzeptionelle Arbeit und die eigene, künstlerische Umsetzung dahinter. 

 

Ich finde meine Job so unglaublich spannend und das beste ist, dass es keine Grenzen gibt.

 

Cheers!

 

Kim

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